Archiv der Kategorie: Ball 2019

Die Höhepunkte des Programms 2019

Spektakuläre Experimente und verblüffende Präsentationen verwandeln das Wiener Rathaus am 26. Jänner 2019 in eine Versuchsanordnung der amüsanten Wissbegierde

Kein Wissenschaftsball ohne Premiere: Zusätzlich zu den Festsälen in der Beletage kann am 26. Jänner 2019 beim 5. Wiener Ball der Wissenschaften erstmals auch die Volkshalle im Erdgeschoß des Wiener Rathauses genutzt werden. Damit gibt es genug Platz für rund 3.600 Gäste. Erneut istder Wissenschaftsball wie in den Vorjahren ausverkauft; nur mehr einige wenige Tische (inkl Eintrittskarten) sind im Webshop noch erhältlich..

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Alle Tickets ausverkauft!

AUSVERKAUFT! Wir sind erneut enorm beeindruckt von Ihrem Interesse, doch hiermit müssen wir bekannt geben, dass die Tickets für den Wiener Ball der Wissenschaften 2019 (26.01.2019) ab sofort ausverkauft sind. Noch können jedoch einige wenige Tische (inkl 8 Eintrittskarten) in unserem Webshop gebucht werden.

Aus diesem Gund wird es auch KEINE Abendkassa am 26.1. im Rathaus geben. Alle bereits gebuchten und bezahlten Tickets sind bitte deshalb bis 25.1. in unserem Kartenbüro in der Buchhandlung Kuppitsch (Schottengasse 4, 1010 Wien) abzuholen: Die Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 15.00-18.30 Uhr. Das Büro befindet sich im Untergeschoß.

ESRAP am Wissenschaftsball!

(c) Daniel Shaked

Die Vorlesung, bei der Du die Ohren anlegst.

Check it out. Um 01.00 Uhr erwartet unsere Gäste in der Volkshalle eine Vorlesung, wie es sie noch nie gegeben hat. Esra Özmen steht mit ihrem Bruder Enes nicht nur für das Rap-Duo ESRAP, sondern ist auch Doktoratstudentin an der Akademie der bildenden Künste Wien. In ihrer Dissertation geht es um die Entstehung von Rap in den Außenbezirken Wiens. Vor kurzem ist ihre neue Single, Kayabasha erschienen; in einer Crowdfunding Aktion sammelt ESRAP Unterstützung für ihr erstes Album. Ihre etwas andere Ballbotschaft hat Sie schon heute hier gelassen:

Sie hat uns außerdem erzählt, wie man in Wien mit einem Konglomerat an Identitäten – Österreicherin, Türkin, Rapperin und Wissenschaftlerin – wahrgenommen wird. Die ganze Version des Interviews können Sie in unserem Ballmagazin lesen, das am Abend des Balles gratis an alle Gäste verteilt werden wird.   

Wie hat das damals angefangen mit dir und dem Rap?
Meine Eltern kommen aus der Türkei, wir sind hier geboren und in einer typischen Gastarbeiterwohnung in Ottakring aufgewachsen. In der Hauptschule waren 24 von 25 Schülern Migranten. Als ich in der Oberstufe ins Gymnasium kam, war es genau umgekehrt: Ich war die einzige Ausländerin unter 24 Österreichern. Plötzlich sollte ich nur Deutsch reden. Das tat weh, aber ich wusste noch nicht, warum. Der tägliche, subtile Rassismus hat mich dazu gebracht Texte zu schreiben. Mein Bruder kam später dazu und ist seitdem für die Arabeske, also diesen leidenden Gesang zuständig. Ich sage immer: In der Arabeske haben wir gespürt, dass wir leiden und im Rap haben wir gefunden, warum wir gelitten haben. So sind wir zur Musik gekommen.

2011 habt ihr dann das Lied, ‚Ausländer mit Vergnügen‘ herausgebracht. Hat sich Ausländerin-sein seitdem verändert?
Nach der Matura habe ich begonnen an der Akademie der Bildenden Künste zu studieren. Wenn ich mit meinen Mitstudierenden unterwegs bin, erlebe ich weniger Rassismus, da kommen sowieso alle aus verschiedenen Ländern. Trotzdem erfahre ich Rassismus noch immer, gerade in Ämtern oder wenn ich mit meiner Mutter unterwegs bin, die Kopftuchträgerin ist. Deswegen gilt dieses ‚ich bin ein Ausländer mit Vergnügen‘ noch immer.

Gehst du jetzt anders damit um?
Ich bin selbstbewusster und thematisiere es mehr. Nehmen wir als Beispiel die Polizeikontrolle, bei der letztes Jahr ein Rapper in einem Park in Wien-Neubau ohne besonderen Grund kontrolliert wurde. Das hat vielen Leuten gezeigt, dass man sich auch wehren kann. Es liegt aber oft an uns Migranten, zu zeigen, dass wir uns das nicht gefallen lassen müssen. Das thematisieren wir auch bei Workshops in Jugendzentren oder Schulen. Politisch zu sein, ist aber auch ein Privileg. Ich bin quasi im Park aufgewachsen und wäre auch eine andere, wenn ich noch dort wäre.

Hat sich deine Musik verändert, seitdem du studierst?
Ja, früher habe ich mehr aus dem Bauch heraus geschrieben. Ich habe dann eine Zeit lang alles weggeschmissen, weil ich dachte, irgendjemand könnte das falsch verstehen. Wenn ich jetzt den Songtitel ‚Der Tschusch ist da‘ schreibe, muss ich mir gleichzeitig auch Fragen stellen: Warum schreibe ich das? Was heißt das Wort überhaupt? Aus meinem Umfeld kam konstruktive Kritik. Die Leute haben gemeint, dass sie seit Jahren versuchen, das Wort zu vermeiden und dann komme ich und bringe es wieder auf den Tisch. Das stimmt. Aber meine Intention war es, das Wort umzudrehen. Ich stehe dazu, ein Tschusch zu sein. Ich sehe es nicht mehr als Beschimpfung, sondern fühle mich bestärkt.

Was kann Rap, was Wissenschaft nicht kann?
Rap erreicht Leute, die Wissenschaft nicht erreicht. Alles Jugendlichen im 16. Bezirk hören das, aber Bücher darüber werden sie wahrscheinlich nie lesen. Wir hatten das zuhause auch nicht, auch keine Zeitungen. Ich finde es aber sehr schade, dass Rap oft mit Bildern wie Kokain und Frauen verbunden wird. Das könnte auch anders sein. Ich merke zum Beispiel, dass sich Leute in meinem Umfeld auch mehr mit den Themen in meinen Texten beschäftigen. Die kommen dann zu mir und fragen, ob es okay ist, wenn sie Tschusch genannt werden.

Und andersherum: Kannst du mit deinen wissenschaftlichen Abhandlungen Leute erreichen, die sich sonst nicht mit Rap befassen würden?
Ja, da sind sicher Leute dabei, die mich sonst nie hören würden. Ich merke auch, wie ich von manchen ernster genommen werde, seitdem ich studiere. Probleme habe ich nur mit der wissenschaftlichen Sprache. Oft habe ich das Gefühl, es wird absichtlich kompliziert geschrieben, damit es nur eine kleine Gruppe lesen kann. Wie bei der Oper: Die einen geben damit an, die anderen können nichts damit anfangen.

Interview: Katharina Kropshofer
Foto: Daniel Shaked

Gratulation an Nuno Maulide!

Photo: R. Ferrigato

Unser Ballbotschafter 2018 ist Wissenschaftler des Jahres 2018!  Wir gratulieren Nuno Maulide sehr herzlich zu dieser hohen Auszeichnung durch den Klub der Bildungs- und WissenschaftsjournalistInnen. Maulide (im Bild auf dem Red Carpet 2018 mit Ballorganisator Oliver Lehmann)  ist seit 2013 Professor für Organische Chemie der Universität Wien. Das Mitglied der Jungen Kurie der ÖAW wurde 2015 bereits mit einem zweiten ERC-Grant, dem höchsten Forschungsförderungspreis der Europäischen Union, ausgezeichnet. Darüber hinaus hat sich Maulide besondere Meriten im Rahmen der Wiener Kinderuni und als Pianist erworben. Und genau für diese Aktivitäten als hervorragender Wissenschaftskommunikator wird Maulide von Österreichs WissenschaftsjournalistInnen geehrt.

Mehr über die Auszeichnung

Hier entlang zu Maulides Ballbotschaft zum Ball 2018.

Ballbüro 2019 im Buchhandel

In dieser Saison sind wir in der Buchhandlung Kuppitsch am Schottentor zu Gast. Dank der Gastfreundschaft der Buchhandlung Kuppitsch geben wir an dieser zentralen Adresse zwischen Hauptuni und Juridicum von 7.1.2019 bis 25.1.2019 werktags von 15.00-18.30 Uhr in der Wissenschaftsabteilung im Untergeschoß die Karten aus. Kreditkarten können wir nicht akzeptieren, es ist nur Barzahlung möglich. Die genaue Adresse lautet Schottengasse 4 (1010 Wien) und ist mit diesen öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar: U2; Straßenbahnen D, 1, 37, 38, 40, 41, 42, 43, 44, 71; Busse 1A, 40A.

Frohe Festtage 2018

Wir danken Ihnen, und zwar für Ihre Unterstützung, Aufmerksamkeit und Wahrnehmung in den letzten Wochen! Als Dank wartet in unserem Online-Kartenbüro eine besondere Überraschung für die Freundinnen und Freunde des Wissenschaftsballs: 5 % Rabatt  für ein Kontingent von 200 Vollpreiskarten sowie für 10 Tische im Festsaal und den Nebensälen, die bis 6. Jänner 2019 geordert werden.  Aufgenommen wurde das Bild der BallbotschafterInnen am 21. Dezember 2018 im Nordvestibül der Volkshalle von Sabine Hauswirth. Erstmals können wir für den Ball den Saal im Erdgeschoß nutzen. Damit stehen uns für den Wissenschaftsball 2019 zusätzlich eine Tanzfläche von über 400 Quadratmetern für die Diskothek zur Verfügung. Stellvertretend für alle MitarbeiterInnen, UnterstützerInnen und Ball-BotschafterInnen wünschen wir ein frohes Fest und einen guten Rutsch! Frohe Festtage 2018 weiterlesen

Eva Horn

„Unsere Welt ändert sich rasant. Die Wissenschaften treiben diese Änderungen mit voran, aber sie müssen sich dabei auch selbst wandeln, vielleicht sogar völlig neu erfinden. Viel zu oft haben wir heute eine Kultur der festgefügten Fächergrenzen oder kleinen Spezialgebiete, nach dem Motto: ‚Was die andern machen, interessiert mich nicht.‘ Mit den Herausforderungen einer Welt, die sich ökologisch, technologisch und sozial so schnell wandelt wie nie zuvor, muss sich auch das Wissen neu organisieren. Im Anthropozän brauchen wir eine neue Einheit des Wissens. Dringend nötig ist dafür ein Gespräch jenseits der Fächer. Denn uns Wissenschaftler verbindet doch ein gemeinsamer Wille zum Wissen, eine Intellektualität, die wissen will, was die Welt im Innersten zusammenhält – und was sie vorantreibt. Wichtiger als unter Experten Forschungsergebnisse auszutauschen, ist es, sich über den Zaun der Disziplinen gegenseitig Fragen und Ideen zuzuwerfen. Was wäre dafür besser geeignet als ein Wissenschaftsball? Das ist nicht nur ein Fest der Wissenschaften, der Neugierde und des Geistes, sondern auch eine wunderbare Gelegenheit, die Fächer zum Tanzen zu bringen. Denn beim Champagner kommt man viel eher zu einander als im oft bemühten ‚interdisziplinären Dialog‘.“

Unsere elfte Ballbotschaft kommt von Eva Horn, Buchautorin und Germanistin an der Universität Wien. Im Sommersemester 2019 ist sie Research Fellow am renommierten Rachel Carson Center in München. Neben ihrer kulturhistorischen Arbeit an Büchern wie ‚Zukunft als Katastrophe‘ (Frankfurt/Main: Fischer 2014) ist sie Sprecherin und Mitgründerin des Anthropocene Network der Universität Wien. Dort beschäftigt sie sich gemeinsam mit dem Sedimentologen Michael Wagreich und anderen Kollegen mit den Auswirkungen der menschlichen Zivilisation auf die Umwelt des Planeten Erde. 
Foto: (c) Helmut Grünbichler

Katherine Sarikakis

© Universität Wien/Barbara Mair

„Plato sagte, dass Tanzen und Rhythmus ihren Weg zur Seele des Menschen finden. Die Wissenschaft möge Schwierigkeiten mit der Bezeichnung ‚Seele‘ haben, dennoch können wir übereinstimmend feststellen, dass Tanzen und Rhythmus auch für WissenschaftlerInnen geeignet ist. Der Ball der Wissenschaften ist eine wundervolle Möglichkeit uns WissenschaftlerInnen zusammen zu bringen, mit ’nerdy jokes‘, ‚ranking arguments‘, und interdisziplinärem Walzer durch den Festsaal, solange es quantitativ möglich ist, mit so viel Freude es qualitativ umsetzbar ist, und mit der gleichen Aufregung wie bei der ersten namentlichen Publikation.“

Professorin Katharine Sarikakis ist Direktorin und Gründerin des Media Governance and Industries Research Lab am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien. Erforscht werden dort Prozesse  und Hindernisse für Kommunikation und Medien bezüglich Demokratie, Menschenrechte und Staatsangehörigkeiten. Unsere zehnte Ballbotschafterin ist außerdem Senior Visiting Fellow an der renommierten London School of Economics and Political Science.

Foto: © Universität Wien/Barbara Mair

Michael Köhlmeier

(c) Hassiepen

„Wir können uns eine fröhliche Wissenschaft denken! Und es soll uns leichter fallen, an einen Gott zu glauben, der zu tanzen versteht – Nietzsche rät sogar, nur an einen solchen zu glauben. Auch wenn dieser wunderbare Ball gegründet worden ist, um ein politisches Zeichen zu setzen, wäre es doch schön, an diesem Abend nicht über Politik zu sprechen – außer, wenn die Politik wie die Wissenschaft eine fröhliche ist.“

Der neunte Ballbotschafter, Michael Köhlmeier, ist einer der renommiertesten österreichischen Schriftsteller der Gegenwart. Neben seinen Studien der Politikwissenschaften und der Germanistik in Marburg, widmete er sich in einem Zweitstudium in Gießen auch der Mathematik. Bemerken kann man seine Zuneigung für dieses Fach etwa in seinem Werk  „Abendland“(Hanser, 2007), in dem er sich auf den Innsbrucker Mathematiker Leopold Vietoris bezieht. Mehrfachen Auszeichnungen für seine Literatur folgte 2016 auch das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse – eine angemessene Würdigung für den Reisenden zwischen den Welten von Wissenschaft und Kunst.

Foto: (c) Hassiepen