© Nina Keinrath
Der Schmusechor bezaubert nicht nur mit Interpretationen von Aretha Franklin und David Bowie. Der queer-feministische Gesangsverein nimmt sich auch politisch kein Blatt vor den Mund.
Ein Probenbesuch von Chiara Joos
Mit kraftvollen Schritten stampft Verena Giesinger auf den Boden, reißt die Arme nach vorne und ruft aus: „Ihr müsst das richtig wild aussprechen!“. Ein Chor aus dicht aneinander gedrängten Alt, Bass-, Sopran- und Tenorstimmen antwortet ihrer Dirigentin Giesinger mit einem lauten, langgezogenen „Juuuust“. In einem kleinen Raum im Brut Wien, einer Produktions- und Spielstätte für performative Künste, probt Giesinger gemeinsam mit dem Ensemble, der Schmusechor, das Neujahrskonzert. Diese Proben markieren nur den Auftakt zu weiteren Auftritten und einer bevorstehenden Theaterproduktion. Die Wochen vor dem Wissenschaftsball lassen keine Lücken im Kalender zu. Giesinger und die Stimmen des Ensembles genießen nicht nur lokale Beliebtheit in Wien, sondern haben sich längst über die Grenzen Österreichs hinaus einen klingenden (sic!) Ruf erschaffen. Der Schmusechor: Ein Chor, der den Mund aufmacht weiterlesen