Ethel Merhaut

„Der Inbegriff des Menschlichen“

Wenn Ethel Merhaut über Musik spricht, spürt man ihre Leidenschaft. Beim #SciBall23 gestaltet Ethel gemeinsam mit dem Ballorchester Divertimento Viennese die Mitternachtseinlage

Ein Interview mit Dorian Schiffer

Es sind die großen Gefühle, die Ethel Merhauts Repertoire durchziehen: Liebe, Schmerz, Sehnsucht und Melancholie. Doch die Sängerin weckt diese Emotionen nicht etwa durch großen Opernarien, sondern legt sie in Chansons und Wienerliedern der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts frei. Bei der diesjährigen Mitternachtseinlage des Wissenschaftsballs küsst Ethel Merhaut so manchen verlorenen Schatz der Musikgeschichte wach.

Dieses Jahr feiert der Ball der Wissenschaften Gregor Mendel und sein Erbe, die Vererbungslehre. Was denkst du, ist dein Gesangstalent vererbt oder angelernt?

ETHEL MERHAUT: Ich glaube, dass es ein gewisses Talent braucht, um Sängerin zu sein. Aber so wie bei allen anderen Dingen gehört auch viel Arbeit, Durchhaltevermögen und Disziplin dazu. Es ist immer die Mischung aus Vererbung und Umfeld, die den Unterschied macht.

Disziplin muss auch Mendel gehabt haben, als er Mitte des 19. Jahrhunderts in Wien die Naturwissenschaften studiert hat. Damals hörte man in Wien Schumann, Schubert und Liszt: Ist die Romantik etwas für dich?

ETHEL MERHAUT: Ich würde mich grundsätzlich als romantischen Menschen bezeichnen. Natürlich auch in der Musik: Schumann, Schubert – wie kann man diese Musik nicht schön finden? Vor allem Schumann ist für mich die Essenz des Emotionalen.

Auf welche Lieder dürfen wir uns in der Mitternachtseinlage freuen?

ETHEL MERHAUT: Wir spielen Teile aus unserem Programm „Im Frauenparadies“ mit den vergessenen Diven, allerdings nur die Filetstücke. Darunter sind auch jiddische Lieder aus den Dreißigerjahren, wie sie damals am American Yiddish Theatre in New York populär waren. Und „Waldemar“ wird wohl auch dabei sein.

DIE KARTEN für den Konzertabend mit Ethel Merhaut am 27. Februar kann man hier erstehen: konzerthaus.at/konzert/eventid/60463

Das komplette Interview findet sich im Ballmagazin