Wo bleibt die Wissenschaft?

So wie Nobelpreisträger Anton Zeilinger wundern sich viele über den Entwurf zum Medienförderungsgesetz. / Foto: R.Ferrigato

An sich ist ein Ball ja eine vergnügliche Veranstaltung. Aber manchmal müssen wir uns mit den Unzulänglichkeiten des Alltags befassen. Also: Die Bundesregierung plant derzeit Medienförderungsgesetz, mit dem Publikationen unterstützt werden sollen, die bestimmte Qualitätskriterien erfüllen. Ein entscheidendes Kriterium fehlt in der Auftlistung: Die Wissenschaft. Das finden nicht nur wir eigenartig.

Nobelpreisträger Anton Zeilinger meinte am Rande der Preisverleihung in Stockholm am Wochenende, er sei „ganz erstaunt, dass man gerade in der jetzigen Situation den Wissenschaftsjournalismus nicht entsprechend fördert“.  Und weiter: „Ich würde mir sehr wünschen, dass in Zukunft mehr Leute aus Österreich den Nobelpreis bekommen. Dafür muss man sehr früh in den Köpfen Wissenschaft als etwas ganz Normales, Alltägliches verankern und nicht als etwas Besonderes, das nur ein paar Exoten interessiert“, so Zeilinger, „oder ganz böse gesagt: Wenn man will, dass es in Österreich möglichst lange dauert, dass es wieder ein Nobelpreis gibt, dann steckt man möglichst wenig in den Wissenschaftsjournalismus.“

Die gute Nachricht: Das lässt sich noch ändern, indem möglichst viele Menschen eine Stellungnahme zum Gesetzesentwurf ab- und damit der Regierung zu denken geben. Wie das geht, erläutert Thomas König (IHS) sehr genau im Standard. Und hier geht es direkt zur Seite auf der Homepage des Parlaments.

Bis zum 19. Dezember ist noch Zeit diesen Fehler im Entwurf mit einer Stellungnahme zu korrigieren. Damit wur uns danach wieder dem Ball widmen können.